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Hakonechloa: Die Staude des Jahres 2022

Das grĂŒne Wogen

 

Hakonechloa - Japan-Berggras

 

 

Es wogt. Es brandet. Es begeistert. Umspielt in sanften Wellen höhere Stauden und dazwischen drapierte markante Steine, umschmeichelt BĂ€ume und StrĂ€ucher, kaschiert BeetrĂ€nder und ergießt sich in eleganten Kaskaden ĂŒber TreppenaufgĂ€nge und aus PflanzgefĂ€ĂŸen. Es ist Ruhe und Bewegung in einem. Es ist – erstaunlich unbekannt: Hakonechloa, das Japanische Berggras.

 

„Die ersten Exemplare, die ich vor rund 20 Jahren zu Gesicht bekam, stammten von Wolfgang Oehme, einem in Deutschland geborenen Gartengestalter, der in den USA fĂŒr seine naturalistischen FlĂ€chenpflanzungen berĂŒhmt geworden war“, erinnert sich StaudengĂ€rtner Klaus-Peter Manig. „Einmal aufgepflanzt, wurde schnell klar, dass wir es hier tatsĂ€chlich mit einem besonderen Gartenschatz zu tun haben: Hakonechloa ist außerordentlich attraktiv, passt zu nahezu jedem Gartenstil und kann durch seinen gleichmĂ€ĂŸigen, kissenartigen Wuchs sowohl als Einzelpflanze wie auch als FlĂ€chenfĂŒller verwendet werden.“ UrsprĂŒnglich an den feuchten bewaldeten BerghĂ€ngen des Mount Hakone beheimatet, bevorzugt das Japanische Berggras auch hierzulande halbschattige PlĂ€tze, wo es dann erstaunlich viel Trockenheit vertrĂ€gt. Je sonniger der Standort, desto feuchter sollte der Boden sein. „An sonnigen PlĂ€tzen gefĂ€llt mir persönlich Hakonechloa macra sehr gut, also die dunkelgrĂŒne botanische Wildart. Seine wahre Bestimmung findet dieses Gras aber tatsĂ€chlich im Halbschatten, denn hier entfalten die mehrfarbigen Spielarten des Japanischen Berggrases ihre faszinierende Wirkung“, erklĂ€rt Klaus-Peter Manig. Eine wahre Lichtgestalt ist etwa die bis zu 55 cm hohe, goldgrĂŒn schimmernde Sorte ’All Gold‘, die selbst dĂŒsteren Ecken ein freundliches Antlitz verleiht. Auch die weißgrĂŒn gestreifte Auslese ’Albostriata‘ (bis 70 cm hoch) und die gelbgrĂŒn gestreifte Sorte ’Aureola‘ (bis 60 cm hoch) bringen Licht ins Dunkel und beleben absonnige Rabatten mit ihrem extravaganten Streifenlook. Dass Schnecken Hakonechloa trotz des saftigen Aussehens ignorieren, wird Gartenfans ebenso gefallen wie der winterliche Zieraspekt: Die so wunderbar weich und ĂŒppig aussehenden GrĂ€serhorste halten ihre Form auch im trockenen Zustand und schmĂŒcken den Garten bis zum Neuaustrieb. „Im Februar schneidet man das Gras bodennah zurĂŒck und kann sich dann schon bald ĂŒber frische grĂŒne Spitzen freuen. Bis sich die stattlichen GrĂ€serpoufs wieder komplett herausgebildet haben, vergehen zwar einige Wochen, doch diese kleine LĂŒcke lĂ€sst sich mit Zwiebelblumen hervorragend schließen“, empfiehlt Staudenexperte Manig. Ist der FrĂŒhling erst ins Land gezogen, vollzieht sich sodann das immer wiederkehrende Wunder der scheinbar ĂŒber Nacht erwachten Natur. Seite an Seite mit Funkien (Hosta), Farnen, Elfenblumen (Epimedium) und anderen Blattschmuckstauden erschafft Hakonechloa atmosphĂ€risch dichte Gartenbilder von geradezu meditativer Wirkung, die einer Auszeichnung zur „Staude des Jahres“ definitiv wĂŒrdig sind.

 

Steckbrief Japanisches Berggras

 

Familie

SĂŒĂŸgrĂ€ser (Poaceae)

Gattung

Zwergschilf (Hakonechloa)

Arten

Hakonechloa macra (es gibt nur diese eine Art)

Verbreitung

Japan

Lebensdauer

mehrjÀhrig

Aussehen

Die malerisch ĂŒberhĂ€ngenden Halme bilden kompakte kissenartige Blatthorste; schöne gelbliche bis ockerfarbene beziehungsweise orangebraune HerbstfĂ€rbung; je nach Sorte 35 bis 70 cm hoch

BlĂŒte

Die zarten Ährchen erscheinen gleichmĂ€ĂŸig zwischen den Halmen verteilt und passen sich den weichen Konturen des Grases an

Besonderer Gartenwert

  • bildet dichte, gleichmĂ€ĂŸige runde Kissen
  • intensives, frisches GrĂŒn
  • spektakulĂ€re mehrfarbige Sorten
  • attraktiver Herbst- und Winteraspekt
  • keine oder nur kurze AuslĂ€ufer bildend
  • vielseitig einsetzbar
  • robust und pflegeleicht
  • im Halbschatten gut trockenheitsvertrĂ€glich
  • wunderschön auch in GefĂ€ĂŸen

Auszeichnungen

Hakonechloa macra sowie die Sorten ‘Aureola‘,‘Albostriata‘ und ‘All Gold‘ wurden vom Arbeitskreis Staudensichtung ausgezeichnet (mehr Infos unter www.staudensterne.de)

 

 

 

 

Achillea - Schafgabe

 

 

Oben: Gestatten, Hakonechloa! Neckisch lugt der Schopf des Japanischen Berggrases ĂŒber den Rand der Amphore. In den Folgejahren wird er sich von frech zu eindrucksvoll entwickeln.

 

Unten: Grandioser Kontrast: Neben den in mystischem Blaugrau und Blassviolett glĂ€nzenden Funkien (Hosta) strahlt das frische GrĂŒn von Hakonechloa ’All Gold‘ umso heller. Die unterschiedlichen Blattformen ergĂ€nzen sich perfekt.

 

Großes Bild: Spot an! Bei solch spektakulĂ€rer FrĂŒhlingsbeleuchtung durch Hakonechloa ’Aureola‘ glĂ€nzt auch der Elfenspiegel im Hintergrund gleich umso intensiver.

 

 

 

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